Warum Du Dir Eine Auszeit gönnen solltest: Dein Ultimativer Guide zum Sabbatical
- Meike Tara
- 16. Aug. 2024
- 3 Min. Lesezeit

Stell dir vor, du sitzt an einem weißen Sandstrand, die Sonne strahlt vom Himmel, und das Meer rauscht sanft im Hintergrund. Kein Wecker, der dich aus dem Schlaf reißt, keine E-Mails, die beantwortet werden müssen, und schon gar keine Deadlines, die dir im Nacken sitzen. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nicht, wenn du ein Sabbatical machst!
Was ist ein Sabbatical?
Ein Sabbatical, auch Sabbatjahr genannt, ist im Grunde genommen eine längere, berufliche Auszeit. Der Begriff leitet sich vom biblischen "Sabbatjahr" ab, bei dem das Land nach sechs Jahren Bewirtschaftung ein Jahr lang brach liegen sollte. Übertragen auf den modernen Arbeitsalltag bedeutet das: Nach einer gewissen Zeit im Job nimmst du dir eine Auszeit, um die Akkus aufzuladen, dich weiterzubilden, oder um endlich diese große Reise zu machen, von der du schon so lange träumst.
Wer hat Anspruch auf ein Sabbatical?
Die schlechte Nachricht zuerst: Einen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical gibt es in Deutschland leider nicht. Das bedeutet, dass du es nicht einfach verlangen kannst, sondern auf die Zustimmung deines Arbeitgebers angewiesen bist. Die gute Nachricht: Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert eines Sabbaticals und bieten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, eine solche Auszeit zu nehmen. Es ist also durchaus realistisch, dass du bei deinem Arbeitgeber anklopfen kannst – und wer weiß, vielleicht springt sogar dein Chef auf den Zug auf und plant selbst eine Reise!
Rechtliche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen
Auch wenn es keinen gesetzlichen Anspruch gibt, gibt es doch einige rechtliche Rahmenbedingungen, die du kennen solltest. In Deutschland ist ein Sabbatical in der Regel eine unbezahlte Auszeit. Das bedeutet, dass du während dieser Zeit keinen Lohn beziehst. Aber keine Sorge, es gibt Modelle, die es dir ermöglichen, trotzdem über die Runden zu kommen (dazu später mehr).
Ein wichtiger Punkt ist die Sozialversicherung. Während eines Sabbaticals bleibst du grundsätzlich sozialversichert, allerdings kann es sein, dass du in die freiwillige Weiterversicherung wechseln musst, insbesondere wenn dein Sabbatical länger als einen Monat dauert. Hier solltest du dich auf jeden Fall vorab bei deiner Krankenkasse informieren, damit du während deiner Reise nicht plötzlich ohne Versicherungsschutz dastehst.
Modelle für ein Sabbatical: Wie lange darf die Auszeit sein?
Ein Sabbatical muss nicht unbedingt ein ganzes Jahr dauern – obwohl das natürlich die Traumvorstellung vieler ist. Es gibt verschiedene Modelle, die an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Hier ein paar Beispiele:
Das klassische Sabbatjahr: Du nimmst dir ein ganzes Jahr Auszeit. Dieses Modell ist besonders bei längeren Reisen oder größeren Projekten beliebt, wie etwa dem Bau eines eigenen Hauses oder der Weltumsegelung.
Das Kurzsabbatical: Hierbei handelt es sich um eine Auszeit von einigen Monaten. Dieses Modell eignet sich gut für diejenigen, die nicht allzu lange aus dem Job aussteigen wollen, aber dennoch eine ausgedehnte Reise planen.
Das Teilzeit-Sabbatical: Anstatt mehrere Monate am Stück freizunehmen, reduzierst du deine Arbeitszeit über einen längeren Zeitraum. Zum Beispiel könntest du nur noch drei Tage pro Woche arbeiten und die anderen zwei Tage für ein persönliches Projekt nutzen.
Das Lebensarbeitszeitkonto: In diesem Modell sammelst du über einen längeren Zeitraum Überstunden und Urlaubstage an, die du dann gebündelt als Auszeit nimmst. So kannst du dir ein Sabbatical „ansparen“, ohne auf Gehalt verzichten zu müssen.
Die sozialversicherungsrechtliche Stellung während des Sabbaticals
Während eines Sabbaticals bleibst du grundsätzlich in der Sozialversicherung, jedoch kann sich deine Stellung je nach Länge und Art des Sabbaticals ändern. Wenn du eine unbezahlte Auszeit von mehr als einem Monat nimmst, musst du dich freiwillig weiterversichern, damit du in den Bereichen Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung abgesichert bleibst.
Die Beiträge für die freiwillige Weiterversicherung hängen von deinem Einkommen ab, das du während des Sabbaticals hast – oder eben nicht hast. Wenn du dich für die freiwillige Versicherung entscheidest, solltest du also vorher gut kalkulieren, wie hoch deine Ausgaben während der Reise sein werden und ob du dir das leisten kannst.
Ist ein Sabbatical begrenzt?
Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Begrenzung für die Dauer eines Sabbaticals. Wie lange deine Auszeit dauert, hängt also davon ab, was du mit deinem Arbeitgeber vereinbaren kannst. Ob es nur ein paar Monate oder ein ganzes Jahr sind, hängt von deinem persönlichen Bedarf und den betrieblichen Möglichkeiten ab.
Ein längeres Sabbatical über ein Jahr hinaus ist ebenfalls möglich, erfordert jedoch oft eine besondere Vereinbarung oder spezielle Modelle wie das Lebensarbeitszeitkonto.
Fazit: Ist ein Sabbatical etwas für dich?
Ein Sabbatical bietet dir die einmalige Gelegenheit, den Alltag hinter dir zu lassen und dir eine wohlverdiente Auszeit zu nehmen. Ob du eine Weltreise planst, dich weiterbilden möchtest oder einfach nur Zeit für dich selbst brauchst – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Wichtig ist, dass du dich gut informierst und deinen Arbeitgeber ins Boot holst, damit deine Auszeit reibungslos verläuft. Wer weiß, vielleicht wird dieses Sabbatical der Beginn eines neuen Kapitels in deinem Leben sein, das dir völlig neue Perspektiven eröffnet.
Also, worauf wartest du noch? Pack deinen Koffer, klär die Formalitäten, und dann heißt es: Reise und genieße deine wohlverdiente Auszeit!
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